Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)

Die PMDS ist eine zyklusabhängige Erkrankung, bei der Personen auf neurobiologischer Ebene besonders sensibel auf die zyklusbedingten hormonellen Schwankungen reagieren.  „Dysphorisch“ weist darauf hin, dass die psychischen Symptome wie depressive Verstimmung, Ängstlichkeit/ Anspannung, Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen im Vordergrund stehen. Dazu können auch noch körperliche Symptome wie z.B. Kopfschmerzen, Brustempfindlichkeit oder auch Schlafstörungen oder Heißhungerattacken kommen. 


Die Symptome treten dabei für gewöhnlich in der Lutealphase (zweite Zyklushälfte) auf und verschwinden mit Beginn oder kurz nach Beginn der Periode. Manche Personen haben auch während des Eisprungs Symptome. Dabei sind die Symptome mitunter so schwerwiegend, dass ein deutlicher Leidensdruck und Einschränkungen im Alltag erlebt werden. Viele Personen beschreiben dies so, dass sie sich wie „Dr. Jeckyll und Mr. Hyde“ erleben.


Die PMDS muss von anderen möglichen Störungen wie z.B. einer depressiven Episode abgegrenzt werden. Das wichtigste Instrument zur Diagnostik ist das Zyklustagebuch, welches für mindestens zwei Zyklen täglich geführt werden muss. 


Ein wichtiger Teil der Psychotherapie stellt die Psychoedukation dar, in der Sie zur Expert*in Ihrer Erkrankung werden sollen. In diesem Zusammenhang können auch unterschiedliche Selbsthilfestrategien vermittelt und selbständig ausprobiert werden (z.B. Erlernen eines Entspannungsverfahrens, Sport, gesunde Ernährung). Weitere Elemente der Psychotherapie bei PMDS sind z.B. Achtsamkeitstraining, Stressmanagement oder kognitive Strategien (z.B. Umgang mit Grübeln oder negativen Denkmustern). 


Bei stärkerer Symptomatik kann eine hormonelle oder medikamentöse Behandlung notwendig werden. Dies wäre dann mit ärztlichen Kolleg*innen (z.B. Gynäkolog*in, Endokrinolog*in) zu besprechen. Dann kann die Psychotherapie eine mögliche Ergänzung darstellen.